Die beiden Gruppen 1191 und 1529 bilden eine Arbeitsgemeinschaft, kurz Lateinamerikagruppe genannt.
Wir sind Aktive aus verschiedenen Berufen und verschiedenen Alters.
Wir treffen uns in der Regel alle zwei Wochen um 18:30 Uhr, im Amnesty-Büro, Adalbertsteinweg 123a, Aachen,
um gemeinsam Aktionen zu planen und aktuelle Geschehnisse zu besprechen.
Mehr über unsere Aktivitäten erfährst du unter ‘Jahresberichte‘ im Menü
UNSER ARBEITSFELD
Seit einigen Jahren sind wir in der Menschenrechtsarbeit zu Lateinamerika engagiert; unser früherer Schwerpunkt war Kuba. Seit 2009 haben wir uns auch mit den Verhältnissen in Peru befasst. Seit 2012 ist Kolumbien das Schwerpunktland; dabei
steht die dortige Friedensgemeinde “San José de Apartadó” im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Unsere Arbeit ist aber nicht auf Lateinamerika beschränkt:
- Wir beteiligen uns an vielen aktuellen Amnesty-Kampagnen und machen dazu Infostände.
- Wir besuchen Schulen und halten Vorträge zu Menschenrechtsthemen
- Wir beteiligen uns an Mahnwachen und Demonstrationen
- Wir arbeiten mit anderen Organisationen zu Menschenrechtsthemen zusammen
- Wir zeigen Ausstellungen und führen Informationsveranstaltungen durch.
- Wir betreuen im Bezirk Aachen die „Eilaktionen“ (Urgent Actions), d. h. wir
versenden Musterbriefe an eine Vielzahl von Abonnent*innen.
DER FALL “SAN JOSÈ DE APARTADÒ”, KOLUMBIENI
Im Dezember 2016 ist der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden: Er hat mit der Rebellenorganisation FARC trotz starker Widerstände seitens seiner politischen Gegner*innen einen Friedensvertrag aushandeln können.
Dieser Vertrag ist bislang erst teilweise umgesetzt; viele gesellschaftliche Gruppen streiten darum
Die Lage der Menschenrechte in Kolumbien ist trotzdem immer noch gekennzeichnet durch den schon Jahrzehnte dauernden Konflikt zwischen Guerilla-Gruppen und rechten paramilitärischen Gruppen, die mit Teilen des regulären Militärapparates zusammenarbeiten. Die jetzige Regierung versucht, durch Verträge mit diesen Gruppen die Situation zu entschärfen.Die Bevölkerung auf dem Lande wird zwischen den Parteien zerrieben; etwa sechs Millionen Menschen sind in den letzten 30 Jahren aus ihren Heimatorten vertrieben worden.
Einige Gemeinschaften haben versucht, sich diesem Konflikt zu entziehen, so die 1997 gegründete Friedensgemeinde „San José de Apartadó“. Sie haben sich dazu verpflichtet, zwischen den Parteien neutral zu bleiben, keine Waffen zu tragen, keine Informationen und logistische Unterstützung an die Konfliktparteien weiterzugeben. Mit der Konsequenz, dass sie von beiden Seiten als Feind betrachtet wurden. Seit ihrem Bestehen sind von ihren tausend Mitgliedern fast zweihundert ermordet worden, der weitaus größte Teil durch die paramilitärischen Gruppen.
Wir wollen mit unserer Arbeit einerseits zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit in Kolumbien beitragen, andererseits durch unsere Solidarität den Menschen im Friedensdorf den Rücken stärken.
Mehr zu San José hier: San José
UNSERE ERFOLGE
In Kuba haben wir zuletzt sechs Gefangene des “Schwarzen Frühlings” von 2003 betreut.
75 Oppositionelle, darunter viele Bibliothekar*innen und Schriftsteller*innen, waren festgenommen und zu Haftstrafen von bis zu 28 Jahren verurteilt worden. Im achten Jahr ihrer Gefangenschaft wurden sie alle auf freien Fuß gesetzt.
Die Freilassungen der Dissidenten waren ein erster positiver Schritt Kubas und auch ein schöner Erfolg für den beharrlichen Einsatz von Amnesty. Seit 2021 hat sich die Situation allerdings wieder verschärft. Oppositionelle, darunter viele Künstler*innen, sind zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Ein anderer von uns betreuter Fall: Der Peruaner Carlos Alberto Jorge Garay, ursprünglich wegen angeblicher Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag zu sechzehn Jahren Haft verurteilt, wurde im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. Im März 2010 konnte er das Gefängnis verlassen.